Metallbauer Jan-Ole Jähnig: II. Bundessieger mit Benzin im Blut
Jan-Ole Jähnig aus Nobitz im Altenburger Land schaffte es beim Bundesausscheid zum Leistungswettbewerb des Handwerks 2022 aufs Treppchen und wurde II. Bundessieger als Metallbauer in der Fachrichtung Konstruktionstechnik. Sowohl er als auch sein Vater Sven Jähnig, Metallbauermeister und Chef des Familienunternehmens in Altenburg, konnten jetzt die Ehrenurkunden des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks für diesen Erfolg entgegennehmen.
Beruf während der Ausbildung schätzen gelernt
Nach dem Abitur entschied sich Jan-Ole für eine Ausbildung. „Dabei war der Beruf des Metallbauers gar nicht mal meine erste Wahl“, gibt er zu. Trotzdem begann er die Ausbildung im Betrieb seines Vaters Sven Jähnig, der Stahl- und Metallbau Jähnig GmbH & Co. KG in Altenburg. Wähend der Ausbildung hat er seinen Beruf schätzen gelernt. „Das Metallbauerhandwerk ist sehr facettenreich und unheimlich spannend“, sagt Jan-Ole Jähnig heute. Dank seines Abis konnte er die Lehre auf zweieinhalb Jahre verkürzen und mit Bestleistungen abschließen. So wurde er Thüringer Landessieger, qualifizierte sich damit für den Bundeswettbewerb und zeigte auch dort, was er alles kann. „Wir mussten zum Bundeswettbewerb als eigenes Prüfungsstück eine Anschlagsdämpfung für die Laufkatze eines Kranes in Miniatur anfertigen, Schweißarbeiten durchführen und theoretischen Wissen unter Beweis stellen“, berichtet er. Jan-Ole hätte nie gedacht, dass es für einen Platz auf dem Treppchen reicht. Immerhin waren die Sieger aus 14 Bundesländern am Start. Am Ende war die Freude umso größer.
Natürlich sind auch seine Eltern mächtig stolz auf ihren Schützling. „Wir wissen, was Jan-Ole kann und mit wieviel Ehrgeiz er Aufgaben angeht. Dass dabei sozusagen der Vizemeistertitel auf Bundesebene rausspringt, ist umso schöner“, freut sich sein Vater und Firmenchef Sven Jähnig.
Motorradrennsport mehr als eine Leidenschaft
Jan-Ole weiß, wie hart man für Erfolge kämpfen muss. Seit seinem 8. Lebensjahr ist er vom Motorradrennsport begeistert und fährt selbst ganz aktiv. „Das ist alles sehr zeitaufwändig. Aber ich liebe meinen Sport“ berichtet er. So hat er die verschiedenen Nachwuchsklassen durchlaufen. 2017 wurde er Deutscher Meister in der IDM Supersport 300 – die erste Stufe auf dem Weg von den Nachwuchsklassen auf die internationale Bühne. Im Jahr 2020 folgte dann der Vizemeistertitel in der IDM Supersport 600 und im vergangenen Jahr Platz 6 in der IDM Supersport, wobei er da in dem internationalen Starterfeld zweitbester Deutscher war. Egal ob Rennen in Schleiz, Hockenheim oder dem niederländischen Assen - auch 2023 möchte er als Motorradrennsportler wieder durchstarten. Da hilft ihm sicherlich auch sein Beruf als Metallbauer. „Das technische Verständnis bringt mich auch im Motorsport weiter und ich kann mich so mehr mit der Arbeit unserer Mechaniker im Team identifizieren.“
Nächste Hürde Meisterbrief in Angriff genommen
Dass es nicht ganz einfach wird, Sport und Beruf unter einen Hut zu bekommen, ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass er neben seiner sportlichen auch die berufliche Karriere im Blick behalten möchte. So drückt Jan-Ole jetzt bis Juli in einem Vollzeitlehrgang die Meisterschulbank in Leipzig, um die Teile I und II der Meisterprüfung zum Metallbauermeister zu schaffen. Anschließend folgen noch die Teile III und IV in der Bildungsstätte der Handwerkskammer für Ostthüringen in Gera-Aga.
„Für mich ist es wichtig, dass ich neben meiner sportlichen Laufbahn auch für die Zeit danach gut aufgestellt bin. Ich habe jetzt den Gesellenbrief in einem tollen Beruf als Metallbauer in der Tasche und möchte dies mit dem Meistertitel krönen“, hat Jan-Ole ein klares Ziel.
Gute Zukunftsaussichten im Familienbetrieb
Der Unterstützung seiner Familie kann er sich dabei gewiss sein. Egal ob beim Rennsport oder der beruflichen Karriereleiter. Mit dem Familienunternehmen – der Stahl- und Metallbau Jähnig GmbH - hat er natürlich auch die notwenigen Freiräume. In dem sechs Mitarbeiter zählenden Handwerksunternehmen wird hauptsächlich auf Stahlarbeiten gesetzt. Treppen, Geländer und Balkonanlagen – vor allem für den gewerblichen Bereich - entstehen hier. Dabei arbeitet Firmenchef Sven Jähnig insbesondere mit Baufirmen und Architekten eng zusammen. Und wer weiß, vielleicht wird Jan-Ole eines Tages nach seiner Motorsportkarriere auch als Firmenchef immer auf dem richtigen Kurs bleiben.
Bildunterschrift:
Jan-Ole Jähnig erhielt gemeinsam mit seinem Vater Sven Jähnig im elterlichen Betrieb in Altenburg mit den Ehrenurkunden für seinen Erfolg als II. Bundessieger beim Leistungswettbewerb des Handwerks. Foto: André Kühne
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