145 Jahre in vier Generationen

145 Jahre in vier Generationen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es gibt nicht viele Handwerksunternehmen in Ostthüringen, die auf eine solch lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken können wie die Schlosserei Hofmann in Schmölln. Anlässlich ihres 145-jährigen Betriebsjubiläums erhielt Firmenchef Andreas Hofmann aus den Händen des stellvertretenden Obermeisters der Innung des Metallhandwerks Altenburger Land, Torsten Etzold, und der Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, Mandy Knorr die Ehrenurkunde der Handwerkskammer für Ostthüringen.

 

Wie alles begann

Begonnen hat alles im Jahr 1877 mit Bernhard Hofmann, der am 27. Februar im Hinterhof der Schuhmacherei seines Vaters Friedrich Wilhelm eine Schlosserei eröffnete. Vor allem Geländer- und Bauschlosserarbeiten wurden unter anderem für Betriebe der Spinnerei-, Knopf- und Schuhindustrie in Schmölln, aber auch für Privatpersonen durchgeführt.

Am 31. März 1922 übergab er nach 45 Jahren den Betrieb an seine Söhne – Schlossermeister Friedrich Hofmann und Kaufmann Erich Hofmann. Vier Jahre später erfolgte die Geschäftserweiterung. An die Schlosserei wurde eine Eisenhandlung angeschlossen. So war es fortan möglich, mit dem eigenen Lager schnell alle in Frage kommenden Bauträger und –eisen, egal ob bearbeitet oder unbearbeitet, liefern zu können. In der Schlosserei selbst wurden in dieser Zeit hauptsächlich Eisenkonstruktionen gefertigt sowie Kunst-, Bau- und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. 1929 kam schließlich noch ein Ladengeschäft für Eisenwaren, Schlösser und Beschläge für die Kundschaft hinzu. Diese schloss jedoch im Jahr 1953 wieder.

Gerhard Hofmann, der Sohn von Friedrich Hofmann, legte 1958 die Meisterprüfung ab und übernahm 1961 den väterlichen Betrieb. Gemeinsam mit seiner Frau leitete er die Firma durch die DDR-Zeit bis in die Marktwirtschaft. Das größte Problem zu DDR-Zeiten war der stetige Materialmangel. Aber auch diese Zeit der Planwirtschaft wurde gemeistert.

Der jetzige Firmenchef Andreas Hofmann begann seine Tätigkeit im Familienbetrieb nach der Lehre zum Maschinen- und Anlagenmonteur und dem Abitur, legte 1988 erfolgreich die Meisterprüfung als Schlossermeister ab und führt die Geschicke der Schlosserei seit dem 1. Januar 1999 in 4. Generation.

 

Von Dresden bis Moskau

Bis heute sind die die Haupttätigkeitsfelder Schlosserarbeiten aller Art, die Zuliefererarbeit von Konstruktionen für die Baubranche und Industriebetriebe sowie die Anfertigung individueller Produkte für Privatkunden. „Der interessanteste Auftrag war für uns sicherlich die Mitarbeit an der Glaskuppel der Hochschule für Bildende Künste in Dresden – auch als Zitronenpresse bekannt“, erzählt Andreas Hofmann. Aber auch viele andere Aufträge haben die Schlosserei Hofmann durch ganz Deutschland geführt – egal ob auf Rügen oder in Düsseldorf. Selbst in Luxemburg sowie im Bolschoi-Theater in Moskau finden sich Arbeiten aus der Schmöllner Schlosserei.

 

5. Generation steht bereit

Andreas Hofmann und seinen derzeit drei Mitarbeiter ist für die Zukunft nicht bange. Mit Sohn Eric steht ein potenzieller Nachfolger bereits in den Startlöchern. Er absolviert derzeit seine Fortbildung zum Metallbauermeister. „Ich bin froh, dass die lange Familientradition hoffentlich fortgeführt wird“, freut sich der jetzige Firmenchef und plant genau am 27.2.2027 zum 150-Jährigen Bestehen der Schlosserei, den Betrieb an seinen Sohn und damit an die 5. Generation zu übergeben.

 

Der stellvertretende Obermeister der Innung des Metallhandwerks Altenburger Land, Torsten Etzold, sowie Kreishandwerkerschafts-Geschäftsführerin Mandy Knorr überreichten die Jubiläumsurkunde der Handwerkskammer für Ostthüringen zu 145-jährigen Bestehen der Schlosserei Hofmann in Schmölln an Firmenchef Andreas Hofmann (Mitte). Foto: Kühne

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Veröffentlichung

Mi, 16. März 2022

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